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Day Night Day Night
USA, 2006 Drama, 90 Minuten
Kino-Start: 25.09.2008
Regie: Julia Loktev
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Die Zeiten haben sich geändert: Die meisten Zivilisationen sind nicht mehr direkt mit Krieg konfrontiert, sondern immer mehr mit Terrorismus. "Day Night Day Night" ist ein Film, der diesen Wandel verdeutlicht: Was geht im Kopf eines jungen Menschen vor, der sich und andere Menschen mit einer Bombe in die Luft sprengt?
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In einem Überlandbus Marke Greyhound sitzt eine schweigsame junge Frau (Luisa Williams). Die eher unscheinbare Passagierin ist auf der Reise nach New York, eine Stadt, die sie nie zuvor gesehen hat. Keiner der Fahrgäste ahnt, was in ihrem Kopf vor sich geht. Und wenn sie es wüssten, würden sie ihr sicher mehr Beachtung schenken.
Die junge Frau ist fest entschlossen, sich und andere als Selbstmordattentäterin mitten in der Metropole in die Luft zu sprengen. Per Handy ruft sie einen Unbekannten an, der ihr die erste Einweisung gibt. In New Jersey steigt sie aus und wird mit dem Shuttle-Service zum Hotel gebracht. Immer wieder murmelt sie für den Zuschauer schwer verständliche Gebete - die Religion, der sie angehört, kann aber nur vermutet werden.
Zwei Tage lang bereitet sich die Frau auf ihren Anschlag vor. Dabei wird sie von den Hintermännern, die durch ihre Skimasken nicht zu erkennen sind, für diesen Zeitpunkt gedrillt. Man verpasst ihr entsprechende Kleidung, zieht ihr den Rucksack an, in dem sie die Bombe transportieren soll, und spricht mit ihr die Anweisungen durch, die sie befolgen soll.
Gebesmühlenartig muss sie diese wiederholen, wieder und wieder, bis sie sie im Schlaf beherrscht. Zwischenzeitlich wird die junge Frau mit mit verbundenen Augen in ein anderes Gebäude gebracht. Dort instruiert sie der ebenfalls vermummte Bombenbauer, assistiert durch eine verschleierte Dolmetscherin.
Dann spricht sie eine Botschaft in eine Videokamera. Schließlich macht sie sich allein auf den Weg zu ihrer zerstörerischen Mission. Ihr Ziel ist der belebte Times Square mitten in New York. Die Menschen, denen sie begegnet, verstören die Frau, doch für sie gibt es kein Zurück.
Am Kopf trägt sie den Zündmechanismus, der zur Tarnung aussieht wie Ohrhörer. Damit will sie die Bombe auslösen, an einer Kreuzung in Manhattan, wenn die Ampel von Grün auf Rot umspringt...
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Film-Inhalt |
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Luisa Williams als Selbstmordattentäterin |
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Hintergrund | |
Maskierte Männer erteilen Instruktionen | |
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"Moment of Impact" von 1998, der erste Film von Regisseurin und Drehbuchautorin Julia Loktev, wurde vielfach prämiert und hat sogar einen Platz im New Yorker Museum of Modern Art gefunden. Es handelt sich um eine Dokumentation über einen russischen Immigranten, der nach einem Autounfall im Koma liegt. Sie selbst stammt aus St. Petersburg und zog in der Kindheit mit ihrer Familie nach Amerika.
Zu ihrem Spielfilmdebüt "Day Night Day Night" wurde sie durch einen wahren Fall in Russland angeregt: "Es begann mit einem Zeitungsartikel, den ich über ein Mädchen las, die über eine Hauptstraße in Moskau mit einer Bombe in der Tasche ging", erinnert sich Loktev. "Ich selbst war eine Woche zuvor auf derselben Straße gegangen. Was mich faszinierte war, dass unter der Oberfläche etwas völlig verschiedenes vor sich ging. Ich fragte mich: Kann ich einen Film machen, der herausfindet, was unter der Haut dieses Mädchens passiert, das man nicht von außen sehen, aber innerlich fühlen kann."
Welturaufführung von "Day Night Day Night" war bei den Filmfestspielen in Cannes 2006 im Rahmen der Quinzaine des Réalisateurs. Neben zahlreichen internationalen Auszeichnungen erhielt Julia Loktev dort einen Nachwuchspreis. Im Fernsehen wird der von ZDF und ARTE coproduzierte Film unter dem Titel "Zwei Tage zwei Nächte" ausgestrahlt.
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Bild-Gallerie |
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Die Frau scheint zu allem entschlossen | |
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Stab und Besetzung |
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Eine neue Identität für den Notfall | |
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Regie: Julia Loktev
Buch: Julia Loktev
Kamera: Benoît Debie
Schnitt: Michael Taylor, Julia Loktev
Produktion: Melanie Judd, Jessica Levin, Julia Loktev
Kostueme: Rabiah Troncelliti
Maske: Keith Palmer
Darsteller: Luisa Williams, Josh Phillip Weinstein, Gareth Saxe, Nyambi Nyambi, Frank Dattolo, Annemarie Lawless, Tschi Hun Kim, Richard Morant, Jennifer Camilo, Rosemary Apolinaris, Jennifer Restrepo, Julissa Perez
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